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Unter „Food4Transformation“ werden auch weiterhin Akteure und Expert*innen aus aller Welt zu Wort kommen und zu Themen rund um Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung berichten. Den Auftakt unter neuem Namen machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Warum das Recht auf Nahrung, Inklusivität, Agrarökologie und Ernährungssouveränität die zentralen Hebel für eine erfolgreiche Transformation sind, erläutern Mareike Haase und Stig Tanzmann von Brot für die Welt.
Was bedeutet die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme für Sie?
Für Brot für die Welt bedeutet die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme, dass die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung für alle Menschen das zentrale Ziel dieser wird. Es geht um eine Welt ohne Hunger, in der die Menschenrechte aller gewahrt werden.
Die bestehenden Systeme lassen über 800 Million Menschen hungern und versorgen 2,4 Milliarden Menschen nur mangelhaft mit gesunder Nahrung.
Die bestehende starke Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Agrar- und Ernährungsbereich trifft Frauen und Mädchen besonders. Dieser Zustand muss schnellstmöglich überwunden werden, im Rahmen der feministischen Entwicklungspolitik sollte dies eine zentrale Aufgabe sein.
Gleichzeitig schädigen die bisherigen Systeme zum Teil massiv die Biodiversität und tragen zum Klimawandel bei. Dadurch sind die Lebensgrundlagen aller Menschen bedroht. Für Brot für die Welt muss die Transformation daher die Lebensweise der Menschheit wieder mit den Grenzen des Planeten in Einklang bringen.
Zentral für eine erfolgreiche Transformation sind für uns folgende Hebel: das Recht auf Nahrung, Agrarökologie und Ernährungssouveränität.
Wie sehen Sie Ihre Rolle bei der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme?
Die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme werden wir in enger Absprache mit unseren Partnerorganisationen aus dem Globalen Süden erstreiten, weil sie auch die Perspektive der von Hunger und Mangelernährung Betroffenen in die Auseinandersetzung einbringen. Dabei müssen die negativen Folgen der bisherigen Nahrungsproduktion und –verteilung klar benannt und Alternativen mit Kleinproduzent:innen und Betroffenen analysiert und entwickelt werden, damit sich die Transformation an ihren Rechten und Ansprüchen ausrichtet. Nur so können historische Ungerechtigkeiten, die teils noch ihre Wurzeln in der Kolonialzeit haben, überwunden werden.
Unser zentraler Beitrag in der Transformationsdebatte ist der gemeinsame Einsatz für Lösungsansätze die inklusiv entwickelt wurden, sich an den Menschenrechten orientieren und ihre Einhaltung garantieren.
Um eine agrarökologische Transformation zu erreichen werden wir erfolgreiche Beispiele in den Projekten unserer Partner:innen mit ihnen gemeinsam öffentlich zur Diskussion stellen. In diesem Kontext ist es für uns unerlässlich, dass der Welternährungsausschuss (CFS), als das inklusivste Gremium der Vereinten Nationen, die führende koordinierende Rolle bei einer Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme innehat. Der CFS bietet eine Reihe wissenschaftlicher Berichte zur Agrarökologie, dem von uns favorisierten Prinzip der Nahrungsproduktion, und der Transformation der Ernährungssysteme. Auch weitere für eine Transformation entscheidende Aspekte, wie die Rolle von Frauen, Pastoralist:innen, Jugend oder auch Fischerei in nachhaltigen Ernährungssystemen sind im CFS schon fundiert analysiert und durch Politikempfehlungen untermauert worden. Brot für die Welt engagiert sich dabei mit seinen Partner:innen als Teil des zivilgesellschaftlichen Mechanismus des CFS, CSIPM (Civil Society and Indigenoues Peoples Mechanism). Das Visionsdokument des CSIPM zur Transformation der Ernährungssysteme ist für uns weiterhin wegweisend. Dem CFS die führende koordinierende Rolle in den Transformationsprozessen zu übertragen, bedeutet aus Sicht von Brot für die Welt auch, Parallelprozesse zum CFS, wie UN Food Systems Summit, Global Alliance für Food Security, oder entsprechende G7/G20 Strukturen verbindlich an den Beschlüssen des CFS auszurichten oder aufzulösen.
Weiter gilt es in der Bundesregierung, besonders in den mit Ernährungsfragen befassten Ministerien (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL und Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ) die eigenen Strukturen zu einer zielführenden Zusammenarbeit mit dem CFS und zu einer finanziellen Stärkung dieses auszurichten und damit die globale Umsetzung des Rechts auf Nahrung zu unterstützen. Im BMEL wurden hierfür schon wichtige Reformen eingeleitet.
Was muss sich in Zukunft tun, um die Transformation voranzubringen?
Besonders eindrücklich und aktuell sind für Brot für die Welt die Erfahrungen in Brasilien. Dort wurde im Februar 2022 der nationale Ernährungsrat (CONSEA) wiedereingesetzt. Der CONSEA ist ein beispielhaftes Gremium, wie die Bevölkerung von der eigenen Regierung in die sozial-agrarökologischen Transformationsprozesse einbezogen werden kann. Von diesem Ansatz sollte auch die Bundesregierung lernen. Gleichzeitig sehen wir großes Potential darin, dass die Bundesregierung CONSEA sowohl politisch als auch finanziell unterstützt und so die Umsetzung der CONSEA Empfehlungen durch die brasilianische Regierung motiviert. Dies gilt besonders für die eng mit Agrarökologie und sozialer Sicherung verbundenen Schulessensprogramme. Bei der Finanzierung dieser Programme könnte insbesondere das BMZ einen wichtigen Beitrag leisten.
Ein wichtiger Ansatz, um die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme voranzubringen ist eine Süd-Süd Kooperation zu transformativen Ansätzen.
Hier hat das BMZ mit den ökologischen Wissenszentren in Afrika eine wichtige Grundlage geschaffen, die dringend ausgebaut und in politische Prozesse zur Verwirklichung des Rechts auf Nahrung integriert werden sollte. Dazu kann eine stärkere Kooperation oder Ausweitung der Wissenszentren nach Südamerika hilfreich sein. Dies auch um der durch den Angriff Russlands auf die Ukraine verstärkten, neuen Blockkonfrontation zu begegnen.
Im CFS laufen aktuell wichtige Verhandlungen zum Thema Gender und Landwirtschaft. Dies ist eine gute Gelegenheit im Sinne feministischer Entwicklungspolitik dieses zentrale Transformationsthema menschenrechtlich anzugehen.
Transformation braucht gute Kommunikation - daher ist es erforderlich sensibel mit Begrifflichkeiten in der Debatte zu sein.
Der Begriff Innovationen ist für viele Menschen, die sich tagtäglich den bestehenden dysfunktionalen Agrar- und Ernährungssystemen ausgesetzt sehen, höchst problematisch. Von unseren Partner:innen wissen wir, das Innovationen für sie oftmals für ein technisch-ökonomisches Verständnis von Agrar- und Ernährungssystemen steht, in dem sie keinen Platz haben und aus dem sie mit Hilfe von Innovationen verdrängt wurden. Innovationskonzepte wie die Grüne Revolution, Risikotechnologien wie Grüne Gentechnik oder Patente, stehen für unsere Partner:innen oftmals für (neo) koloniales, reduktionistisches - häufig männlich dominiertes - Denken, das ihre eigenen (femininen und oder bäuerlichen) Wissenssysteme diskriminiert. Ein aktuelles Beispiel ist die Förderung der Produktion synthetischen Stickstoff Düngers auf Basis „grünen“ Wasserstoffs in der globalen Ernährungskrise, statt der großflächigen Unterstützung von Agrarökologie und Bio-Düngerproduktion.
Für eine sozial-agrarökologische Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen braucht es daher eine Hinterfragung des technisch-ökonomisch dominierten Innovationsbegriffs.
Noch wichtiger ist aber eine inklusive und menschenrechtsbasierte Kommunikation und Diskussion der Ziele der Transformation die niemanden zurücklässt.
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